P R E S S E M I T T E I L U N G – 27. Juni 2015
Goethe ist zurück in Garbenheim
Im Wetzlarer Stadtteil Garbenheim wurde am Samstag, 27. Juni, auf dem „Goetheplatz“ eine lebensgroße Bronzefigur „Der junge Goethe“ enthüllt. Die Bronzeplastik von Judit Hagner ist ein Bestandteil des neuen Goetheweges zwischen Wetzlar und Garbenheim, der Goethes wichtigsten Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ an Originalschauplätzen erlebbar macht. Der junge Goethe wanderte während seines Aufenthaltes im Jahr 1772 von Wetzlar gerne nach Garbenheim, jenem Stadtteil, den Goethe in seinem Werther-Roman „Wahlheim“ nannte.
Bürgermeister Manfred Wagner (SPD) nannte „Goethes Rückkehr nach Garbenheim“ ein
besonderes Ereignis, Garbenheims Ortsvorsteher Waldemar Droß (SPD) bezeichnete den
Goetheplatz in Garbenheim als „Hot Spot“ der Weltliteratur. Der frühere Museumsleiter Hartmut Schmidt zeichnete das Leben des jungen Goethe während seiner Zeit in Wetzlar nach und erinnerte an „kostbare Momente“, die Goethe in Garbenheim gefunden habe. Auf seinen Spaziergängen über den Lahnberg genoss Goethe nachweislich die Schönheit der Natur und den Blick in das romantische Lahntal. Hierauf basiert der Goetheweg mit Literaturerlebnisstationen zwischen Wetzlar und Garbenheim.
Der Goetheweg
Der Goetheweg ist ein 7,5 Kilometer langer Spaziergang zwischen Wetzlar und Garbenheim und führt über Wegeverbindungen, die Goethe im Jahr 1772 gegangen sein könnte. Zentrale Punkte des Weges sind elf Stationen mit Goethezitaten, eine Station mit einer Schilderung von Goethes Eindrücken von Garbenheim sowie die Bronzeplastik vom jungen Goethe, die an Goethes Besuche in Garbenheim im Jahre 1772 erinnert. Hierfür hat die Bildhauerin Judit Hagner ein Tonmodell von dem lebensgroßen Goethe erstellt. So wurde in ihrem Atelier in Wetzlar ein Modell der Garbenheimer Sitzbank nachgebaut, um das Goethe-Tonmodell zu platzieren. Dieses Tonmodell diente als Vorlage für den Guss der Bronzeplastik, die von der Kunstgießerei Rincker in Sinn gegossen wurde. Zur Sicherung der Bronzeplastik wurde ein Unterbau für Goethes-Sitzbank hergestellt.
Von der Idee zur Umsetzung
Auf Initiative des Heimatvereins Garbenheim wurde damit ein langjähriger Wunsch nach einer
Goethe-Figur in Garbenheim in die Tat umgesetzt. Die Kosten für die Goethe-Bronzeplastik
(Tonmodell und Guss) betragen rund 32.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt über Leader-
Fördermittel aus dem Programm „Regionale Wertschöpfung und Lebensqualität“ und städtische Mittel. Außerdem beteiligt sich der Heimatverein mit einem Beitrag von rund 12.000 Euro. Dieses Geld stammt aus dem Gewinn, den die Vorsitzende Heike Grüner als „Quizmixer“ in der Sendung „Hessenquiz“ des Hessischen Rundfunks machte. Hessenquiz-Moderator Jörg Bombach übernahm zusammen mit der Künstlerin Judit Hagner auch die Enthüllung der Bronzefigur. Die offizielle Eröffnungswanderung des Goetheweges ist in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Goethegesellschaft und der Phantastischen Bibliothek an Goethes Geburtstag, am 28. August, vorgesehen.