Geschichte des Goetheplatzes

Am 28. August 1849 wurde von dem damaligen „Wetzlar`schen Verein für Geschichte und Altertumskunde“ unter Leitung von Stadtgerichtsdirektor Dr. Paul Wigand, das Denkmal zu Goethes 100. Geburtstag in Garbenheim errichtet.

Dies geschah, bevor in Wetzlar 1863 das Lottezimmer im Amtmannswohnhaus des Deutschordenshofes von Wetzlarer Bürgern eingerichtet wurde. Noch später hat eine Stiftung Goethes Geburtshaus in Frankfurt erworben.

Dr. Wigand bildete anlässlich des bevorstehenden 100. Geburtstages von Goethe innerhalb des Geschichtsvereins ein Festkomitee, um den Geburtstag würdig zu begehen. Das Denkmal, eine einfache Pyramide von Marmor, wurde mit einem Festumzug und der Beteiligung der Garbenheimer Bevölkerung eingeweiht.

Die vergoldete Inschrift am Denkmal lautete:

Ruheplatz des Dichters Goethe
Zu seinem Andenken frisch bepflanzt bei der Jubelfeier
am August 1849

Den großen Brand von 1866 hat das Denkmal gut überstanden.

Die Dorfchronik berichtet weiter über eine 150 Jahresfeier im Jahr 1899 in kleinerem Rahmen.

Damals wurde der Platz auch als Schulhof für die gegenüberliegende Schule benutzt.

1949 wurde der 200. Geburtstag wieder festlich begangen mit den Schulkindern und alles Vereinen des Ortes. Die Begrenzung des Denkmals mit einer Kette wurde von Schmiedemeister Heinrich Pohl ersetzt.

Danach ist der Platz mehr und mehr verkommen, sodass Heimatverein und Ortsbeirat immer wieder beim Magistrat und Stadtversammlung die Neugestaltung des Platzes angemahnt
hatten.

1992 wurde das Denkmal überarbeitet und am 28. August 1994 mit einer großen Feier eingeweiht.

2013 plante die Stadt Wetzlar mit Unterstützung des Amts für ländliche Entwicklung einen „Goetheweg“, den Weg, den Goethe in seiner Zeit in Wetzlar so gerne gegangen ist und in seinem Werther liebevoll beschreibt. Die Touristinformation war federführend und hatte dankenswerterweise auch den Heimatverein Garbenheim einbezogen. Ursprünglich sollte der Platz nur verschönt werden. Aber der Heimatverein Garbenheim
brachte die Idee einer Bronzefigur des jungen Goethe ein. Nach gemeinsamen Bemühungen und der Federführung des Heimatvereins, der eine Künstlerin für die Goethefigur fand und erheblich zur Finanzierung beitragen konnte, wurde die Idee
umgesetzt. Garbenheimer Bürger und Firmen beteiligten sich finanziell und in einem Quiz des Hessischen Fernsehens gewann die Vorsitzende des Heimatvereins eine größere Summe. Somit konnte die Figur des jungen Goethe Ende Juni 2015 eingeweiht werden.

Eine genauere Beschreibung dieser Vorgänge ist gesondert beschrieben. Historische Daten entnommen, kleine Festschrift zur Erinnerung des neu gestalteten Goetheplatzes in Garbenheim, Hsg. Heimatverein und Ortsbeirat Garbenheim

Zusammengestellt von Dr. Heike Grüner, Vorsitzende des Heimatvereins Garbenheim